Von Musikanten in Hellengerst, Rechtis, Osterhofen  und Eisenbolz  zur Musikkapelle Hellengerst-Rechtis

 

 

 

 

Die Entstehung der Musikkapelle Hellengerst - Rechtis hat nachweislich im Jahre 1860 seinen Anfang, wahrscheinlich aber schon früher. Damals hatte jede der Pfarreien Hellengerst und Rechtis eine eigene Musik mit ca. 6 - 10 Mann. Der älteste dem Chronisten noch bekannte Musiker von Hellengerst war der hervorragende Trompeter Stefan Kramer (1843 - 1906).

 

Im Jahre 1872 wurden durch den damaligen Lehrer Joh. Georg Mohr (1852 - 1932), Sohn d. Engelbert Mohr v. Dietheim b. Weitnau) in Engelwarz drei junge Musiker angelernt, nämlich Josef und Markus Rist aus Eisenbolz, sowie Gregor Rist aus Engelwarz. Weitere Musiker waren Lehrer Karg und Stefan Kramer, Hellengerst, und der Gastwirt Heumoos von Engelwarz, sodass die ganze Kapelle aus 7 Mitglieder bestand.

In Rechtis musizierten zu jener Zeit Lehrer Müller, der als Dirigent auch selbst mitspielte, ferner Josef Ritter und Xaver Immler aus Rechtis und Vogler aus Osterhofen. Durch den späteren Dirigenten Martin Teufele, der junge Musikanten ausbildete, erfuhr die dortige Musik einen erheblichen Aufschwung. Martin Teufele, war Dirigent bis 1910. Danach leitete Otto und Hugo Teufele die Musik Im Jahre 1913, vor dem 1. Weltkrieg, übernahm Martin Haggenmüller aus Weilerle den Dirigentenstab. Bei der Hellengerster Musik trat an die Stelle des Trompeters Stefan Kramer dessen Sohn Matthias Kramer (1877 - 1957). Von Ende des vorigen Jahrhunderts bis 1925 leitete Markus Rist aus Eisenbolz die Musik und bildete im Jahre 1904 die Brüder Sebastian und Johann Weber, die Brüder Xaver und Josef Rist, alle aus Engelwarz, die Brüder Remig und Johann Rist, sowie Stefan Immler von Hellengerst aus. Mit Markus Rist und Stefan Kramer waren es somit 9 Mann. Die bisherigen Musiker Josef Rist (Vater des Chronisten), Josef Prestel, Joh. Georg Rist und Beinder sind ausgetreten, bzw. weggezogen.

Der 1. Weltkrieg 1914 - 1918 hat von den Kapellen große Opfer gefordert. Nur mit gegenseitiger Aushilfe und mit Einsatz von Musikern aus Nachbarskapellen war es möglich, die vielen Hochzeiten in den ersten Nachkriegsjahren zu spielen. Bei beiden Kapellen wurden durch die Dirigenten Martin Haggenmüller und Markus Rist wieder Nachwuchs ausgebildet. In Rechtis waren es: Anton Röhle, Josef Buhmann, Magnus Hölzer, Alois Buhmann, Xaver Kling, Ulrich Egger, Otto Teufele und später Hans Buhmann, der jedoch nach einigen Jahren nach Amerika auswanderte. so entstand in Rechtis mit den älteren Mitgliedern Hans und Josef Egger, Josef Steiger, Matthias Kramer und Josef Röhle eine Musik mit 13 Mann.

In Hellengerst lernten Ignaz und Anton Rist, Matthias Maidel, Jakob Huber, Heinrich Schmölz, Josef Keck und die Brüder Xaver, Hans, Ludwig und Josef Rist. Etwas später kamen noch Benedikt Keck, Alfred Haller, Franz Haller, Franz Josef Stadler, sowie Josef Stadler dazu. Die Mehrzahl der Musiker, einschließlich Dirigent Markus Rist, war aus Eisenbolz, deshalb nannte sich die Gruppe fortan auch Musikgesellschaft Eisenbolz. Dirigent Markus Rist legte aus Altersgründen 1925 den Dirigentenstab in die Hände von Matthias Kramer aus Hellengerst. Kramer dirigierte etwa 4 Jahre lang. Er war ein sehr guter und exakter Musiker, musste aber immer angehalten werden, Proben abzuhalten. Als durch Wegzug des 1. Tenorhornisten Heinrich Schmölz stets Martin Haggenmüller aushelfen musste, übergab Kramer den Taktstock auch an Haggenmüller. Die geschäftliche Leitung wurde 1932 an Ludwig Rist übergeben. Bei der Rechtiser Musik sind 1926 einige ältere Mitwirkende zurückgetreten und wurden durch Aushilfe der Brüder Ludwig und Josef Rist, sowie Ignaz Rist ersetzt. So war es möglich, in beiden Pfarreien eine Musik bis Ausbruch  des 2. Weltkrieges 1939 zu halten.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Musikgesellschaft Eisenbolz und die "Musikgesellschaft Rechtis" ( jede Gruppe bestehend aus 6 bzw. 7 Mann ) unter Dirigent Martin Haggenmüller und Vorstand Ludwig Rist  zur Musikkapelle Hellengerst - Rechtis vereint. Durch Zuzug der Brüder Theo und Fritz Klein aus Wiggensbach, zwei ausgezeichnete Flügelhornisten, entstand ein für damalige Verhältnisse herausragender Klangkörper. Dies veranlasste Dirigent Haggenmüller bereits im Jahre 1949 zusammen mit den Kapellen Weitnau und Sibratshofen an einem Sonntagnachmittag in Weitnau ein Konzert zu veranstalten. Die Resonanz war sowohl bei den Musikanten als auch bei der Bevölkerung so groß, dass man sich wünschte, öfter so etwas zu unternehmen. So wurde gleich im darauffolgenden Jahr in Weitnau wiederum ein ganztägiges Musikfest mit mehreren Kapellen durchgeführt, das zur Gründung des sog. Hauchenberg - Musikring führte.

 

Josef Rist Eisenbolz.

 

Auszüge aus der Chronik der Musikkapelle Hellengerst - Rechtis

 

 

 

 

1953 Ein schwerer schlag für die MK - der plötzliche Tod von Dirigent Martin Haggenmüller. Neuer Dirigent wird Anton Röhle.

 

1967 Fritz Klein wird 1. Dirigent. Zum 2. Mal schafften wir beim Blasmusikwettbewerb der Löwenbrauerei München den Sprung in die Zwischenrunde.

 

1968 Ludwig Rist, Josef Rist und Josef Buhmann werden für 50jährige Musikertätigkeit geehrt. Die von Josef Rist gestiftete Fahne wird im Rahmen des Hauchenberg-Ring-Treffen geweiht.

 

1971 Vorstand Ludwig Rist nimmt die Pro-Musika Plakette in Empfang.

 

1972 Ehrung Ludwig Rist für 40jährige Vorstandstätigkeit. Josef Rist erhält die Fördererurkunde für langjährige Kassiertätigkeit und Stiftung der Fahne im Wert von DM 2800.-. Ulrich Egger wird für 50jähr. Musikertätigkeit geehrt.

 

1973 Beim Bezirksmusikfest in Sonthofen erreichen wir in der Oberstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung.

 

1979 Bernhard Rist wird Sieger beim Bezirksjugendwettbewerb des ASM. Beerdigung von Ehrenvorstand Ludwig Rist.

 

1981 Das Hellengerster Vereinsheim wir eingeweiht.

 

1982 Eine komplett neue Tracht wird angeschafft. Ulrich Egger wird für 60jähr. Musiker- und Fritz Klein für 15jähr. Dirigententätigkeit geehrt. Fritz Klein wird Hauchenberg-Ringleiter.

 

1986 ASM Präsident Kling und Landratstellvetr. Gebhard Kaiser ehren Fritz Klein für 50jähr. und Max Stadler für 40jähr. Musikertätigkeit.

 

1990 Fritz Klein übergibt nach 23 Jahren den Dirigentenstab an Bernhard Rist und wird zum Ehrendirigenten ernannt. Beerdigung von Ehrenmitglied und Fahnenstifter Josef Rist.

 

1996 Stellv. ASM Präsident Josef Linder ehrt Fritz Klein für 60jähr. und Max Stadler für 50jähr. Musikertätigkeit.

 

1997 Bernhard Rist übergibt aus Beruflichen Gründen den Dirigentenstab an Markus Schwärzler Enkel von Fritz Klein.

 

2003 Josef Rist wird nach langjähriger Vorstandstätigkeit von Josef Binser abgelöst. Ehrenpräsident des ASM Karl Kling ehrt Josef Rist für diese Tätigkeit.

 

2004 Markus Schwärzler übergibt aus Beruflichen Gründen den Dirigentenstab an Monika Trunzer. Beerdigung unseres 2. Vorstand Klaus Stolz.

 

2009 Durchführung des Kameratschaftstreffen des Musikrings Hauchenberg

 

2010 Martin Bisle übernimmt das Amt von Monika Trunzer als 1. Dirigent.

 

2012 Thomas Allgaier wird neuer Vorstand der Musikkapelle Hellengerst Rechtis.